«Weniger ist Mehr» – dieses Motto bezieht sich nicht auf Minimalismus, sondern auf die Reduktion auf das Wesentliche. Gemäss dem Motto «In der Kürze liegt die Würze» bedeutet dies in Bezug auf die Bildung vor allem didaktische Reduktion.

Als praxisorientierter Praktiker mit einem beruflichen Hintergrund in der Verpackungstechnik verpacke ich den wertvollen Bildungsinhalt so minimal wie möglich und so vollständig wie nötig. Didaktik und Verpackung haben viel gemeinsam: Je ansprechender und benutzerfreundlicher sie gestaltet sind, desto besser transportieren sie den Inhalt und werden von den Lernenden gerne angenommen.

Als freischaffender Dozent an verschiedenen Schulen und Institutionen für berufliche Weiterbildung auf den Stufen FA, HFP und HF, nutze ich die Möglichkeit, verschiedenste didaktische Modelle auszuprobieren. Abhängig von der Zielgruppe sind dabei entweder Nachhaltigkeit oder Luxus gefragt – um den Vergleich mit den Verpackungen aufzunehmen. In meiner Rolle als «Präsenzdidaktiker» setze ich während des Unterrichts die Schwerpunkte entsprechend den Bedürfnissen der Studierenden. Schliesslich geht es immer um ihre entwicklungsorientierte Bildung und nicht um mich.

«Ich unterrichte erwachsene Kinder.» Diese Aussage sorgt oft zunächst für Irritation. Doch wenn ich erkläre, dass Kinder und Erwachsene ohne einengende Unterrichtsvorgaben die besten Lernergebnisse erzielen, beruhigen sich kritische Gesprächspartner schnell wieder.

«Jeder Mensch hat seinen eigenen Lernpfad.» Damit dieser verfolgt werden kann, muss das Lernumfeld so gestaltet sein, dass individuelle Wege möglich sind. Am Ende der Ausbildung sollen alle ihr Ziel erreichen – auf ihre Weise und nicht nach meinem Plan. Dieser Leitsatz ist mein Mantra, um stets agil zu unterrichten.

Mehr Info:
Philipp Stalder ist eidg. dipl. Packaging Manager, dipl. Marketing- und Verkaufsmanager, Ausbilder FA und Dozent HF.
Als Dozent für die Fächer Kommunikation, Marketing, Distribution, Innovationsmanagement, Organisationslehre, Projekt- und Prozessmanagement sowie Druck- und Verpackungstechnik gibt er seine jahrelange Berufserfahrung an künftige Fachkräfte weiter. Dabei ist ihm der Praxisbezug besonders wichtig. Es geht nicht um Theorien, sondern um praktische Erfahrung.

Wenn Philipp nicht am Ausbilden ist, findet man ihn mit der Kamera in der Natur oder am Computer beim Texten. Vielleicht auch in einer Schulbank, da seine Begeisterung für lebenslanges Lehren und Lernen wörtlich genommen werden darf.

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