Von Christof Arn
Das eine ist, eine Lehrpersonen-Ausbildung zu entwickeln, die
- systemkompatibel ist,
- eine erweiterte Zielgruppe anspricht,
- skalierbar ist und
- zudem spezifisch auf die realen Herausforderungen im Schulalltag hin ausbildet.
Zu diesem Einen gehört auch noch, diese Ausbildung an einer Mini-Kohorte zu erproben und so zu zeigen, dass sie in der Praxis funktioniert. Bis hierhin ist der Job erledigt: Berichte zum Praxistest im NZZ-Artikel, Fachheft PÄDAGOGIK und im Fachbuch Entwicklungsorientierte Bildung in der Praxis (Seiten 213–226).
Das andere ist, eine solche Lehrpersonen-Ausbildung ins System und in die Breite zu bringen. Das ist eine politische Sache. Ein erster Aufschlag ist getan.
Für diese politische Arbeit ist es durchaus hilfreich, wenn Komplimente zu dieser neuen Lehrpersonen-Ausbildung aus der Politik im angrenzenden Ausland kommen. Auf die Sache aufmerksam geworden schreibt Jochen Ott MdL, Vorsitzender SPD-Fraktion im Landtag NRW:
Vielen Dank für Ihr Schreiben vom 3. Mai 2024 und die Zusendung des Ausschnitts aus dem Heft PÄDAGOGIK (April 2024). Die dort beschriebene Lehrer:innen-Ausbildung an der Schweizer »Hochschule für agile Bildung« (HfaB) klingt äußerst vielversprechend. Besonders spannend finde ich den Ansatz, dass die Studierenden sofort mit der Unterrichtspraxis beginnen und ihre Erfahrungen dann reflektieren, anstatt sich zuerst auf theoretische Seminare zu konzentrieren.
Auch im weiteren Text kommen keine Einschränkungen zu dieser positiven Einschätzung aus politischer Perspektive, im Gegenteil (s. Anhang). Kein Wunder, dass Jochen Ott den direkten Start in die Praxis als erstes hervorhebt. Denn diese sofortige Wirkung gegen den Lehrpersonenmangel ist schon interessant: Ab jetzt ist es eine Frage des politischen Willens, genug Lehrpersonen zu haben. Man darf gespannt sein, welcher Kanton oder auch welches Land sich zuerst dafür entscheidet.
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