Von der Praxis aus denken

Der Studiengang zur Lehrperson an der Hochschule für agile Bildung wurde von Anfang an so gebaut, dass er sich an den Vorgaben der Erziehungsdirektor:innen-Konferenz (EDK) orientiert. Das war nicht ganz einfach. Unter anderem war ein Weg dafür zu finden, dass wir 50% Praxis (!) im Studiengang haben wollen, die Vorgaben der EDK aber einen deutlich höheren Theorieanteil vorsehen. Eine entsprechende, leichte Verlängerung des Studiums, vergleichbar mit anderen berufsbegleitenden Studiengängen, hat es hier möglich gemacht, auf die vorgegebenen 126 ECTS für den Theorieanteil eines solchen Hochschulstudium zu kommen.

Anerkennung erlangen

Es reicht allerdings nicht, dass ein Studiengang die Vorgaben der EDK erfüllt. Er kann nur anerkannt werden, wenn ein Kanton vorausgeht und als erster Kanton den Studiengang anerkennt. Darauf aufbauend erst kann ein Gesuch um Anerkennung an die EDK eingereicht werden – und zwar durch den Kanton, nicht durch die Hochschule.

Einen Weg finden

Hier geht es also um einen politischen Prozess. Wir bedanken uns bei Marco Colombo für seine Unterstützung in dieser Sache. Er selbst ist auf der Suche nach einem Ausbildungsgang, der sich für ihn persönlich als sinnvoll anfühlt und ausserdem machbar ist neben seiner Arbeit als «Lehrperson ohne Diplom« («POLDI«). Da es vielen POLDIS ähnlich geht, hat er diese in einer Gruppe zusammengebracht. Der Studiengang der HfaB würde sich auch hier eignen und so hat er uns in Kontakt gebracht mit der Kantonsrätin Monika Wicki. Sie hat die Initiative ergriffen, eine einfache Anfrage aus dem Kantonsrat an den Regierungsrat zu richten. Diese trägt den Titel «Alternativer Studiengang für Lehrpersonen«. Der Volltext dieser Anfrage ist hier aufgeschaltet. Der Regierungsrat hat nun drei Monate Zeit, darauf zu reagieren.

Wir bedanken uns bei Monika Wicki und Marzena Kopp für diesen Vorstoss und drücken ihnen und uns die Daumen.