Wozu eigentlich #sozialeslernen? Und wie stellt man den möglichen Nutzen dar? Vor dieser Frage bin ich kürzlich wieder in der Diskussion mit Vertreter:innen aus Politik und Schule gestanden.

Eine Ausgangslage

Just dann, wenn Kinder und Jugendliche die Erfahrung von Ausgrenzung in Schulklassen machen, wird der Ruf nach «Intervention» lauter. Meine jahrelange Beschäftigung mit dem systemischen Gewaltphänomen Mobbing führte mich auf verschlungenen Wegen dahin, wo ich einst herkam: zum Sozialen Lernen. Ein Lernen, das ich als als ein entwicklungsorientiertes Lernen begreife. Weil wir das in der sozialpädagogischen Arbeit im stationären und ambulanten Setting, in der Erziehungsarbeit, in der Beratungsarbeit mit Eltern, in Aus- und Weiterbildungen von Fachpersonen im Gesundheits- und Sozialbereich schon lange so denken. Im Kontext Regelschule erfuhr dieses Denken Widerstand, der sich zum Beispiel auch auf das Selbstverständnis von Schulsozialarbeit ausgewirkt hat. Die Deformierungen möchte ich korrigieren. Dass soziale Kompetenzen, aktuell grad beschrieben in vielerlei Begriffen, dieser Tage irgendwie en vogue sind, macht das zugegebenermassen etwas einfacher.

Wirkungen aufzeigen

Vor Jahren bin ich auf das Tool der Dachverband der offenen Kinder und Jugendarbeit Schweiz gestossen – und ich mag das Ding noch immer! Daher einfach mal ein Versuch, Angebote, Leistungen und mögliche Wirkungen ausgehend von Tugenden und Charakterstärken aufzuzeigen. Eine Skizze auf meiner Werkbank:

Anstösse für die eigene Weiterarbeit

  • Welche Grundlagen bestehen an deiner Schule für Soziales Lernen?
  • Welche Umsetzungen dieser Grundlagen bestehen oder sind geplant?
  • Welche Leistungen können die Zielgruppen erfahren?
  • Welche Wirkung sollen diese Leistungen bei den Zielgruppen erzielen?
  • Welche Wirkungen sind im gesellschaftlichen Umfeld zu erwarten?

Damit liesse sich ja dann auch durchaus spielerisch arbeiten. Zum einen, um neue Angebote zu schaffen und Bewährtes fortzuführen. Zum anderen, um Schuklentwicklung wirkungsorientiert voranzubringen, in dem die Wirkungen festgestellt werden. Das heisst dann also:

  1. Evaluationsfragestellungen entwickeln
  2. Indikatoren und Evaluationsmethoden feststellen
  3. Daten auswerten und Konsequenzen ableiten

Wäre das was für deine Schule? Interessiert, sowas weiterzuentwickeln? Zum Beispiel, um Soziales Lernen mit Wirkung im Alltag der Schule zu etablieren?