Zum zweiten Punkt auf der Liste der 13 Charakteristika! Entwicklungsorientierte Bildung ist, …

…wenn Ziele mehr eine Richtung und weniger einen Endpunkt angeben.

Kurz erklärt:

  • «Ziele mit Zug» (Bardill, 2020) sind keine Türstopper – bis hierher und fertig -, sondern
  • wirken als Magnet oder als Kompass: diese Bewegungsrichtung macht Sinn, jeder Schritt ist wertvoll.

Entwicklung ist eine Lebensaufgabe und ein Lebensglück. Entwicklungsorientierte Bildung arbeitet mit Zielen, die sich in diese grosse Linie einordnen. Sie sind keine isolierten Einheiten, sondern werden von Anfang an in ihrem Kontext und ihrer Bedeutung für diese grosse Linie gesehen und thematisiert. Jeder Schritt ist bedeutsam, und zu jedem gibt es einen nächsten möglichen.

Ziele sind eine Orientierung und Energie, welche diese Aneinanderreihung der Schritte möglich machen und ordnen, auch und gerade wenn die einzelnen Schritte sich teils den Lernenden erst zeigen, wenn sie sich auf den Weg gemacht haben. Gerade darum ist die Kompasswirkung so bedeutsam: Ziele erhalten eine zwar leicht veränderte, aber eher verstärkte Bedeutung.

Literatur: Bardill, S. (2020). Psychologie wirksamer Ziele. In: Arn Ch. Agile Hochschuldidaktik, S. 104–109. Beltz

PS: Die Grundlagen zu diesem Blogbeitrag stehen im Buch «Entwicklungsorientierte Bildung – ein Paradigmenwechsel». Der brandneue Text Was Entwicklungsorientierte Bildung ist erläutert 13 Charakteristika dieses Paradigmas. Davon ist die veränderte Bedeutung von Zielen das zweite.