Es ist kurz vor Weihnachten. Auf dem Planet «Grunz» lebt das Weihnachtsschwein in einem kleinen Haus am Nordpol. Das Holzhaus steht in einem verschneiten Wald. Das Weihnachtsschwein ist gerade dabei, die vielen bunten Geschenke für die Tiere des Planeten zu verpacken. Morgen ist der Lieblingstag des Weihnachtsschweins, endlich kann es die Geschenke verteilen. Alle Tiere freuen sich schon riesig! Es ist schon spät, das Weihnachtsschwein hat schon alle Geschenke fertig verpackt und legt sich müde neben den Geschenkeberg.

In der Nacht braut sich ein dichter Schneesturm zusammen. Die starken Windböen fegen das Weihnachtsschwein mit allen Geschenken weit weg. Am nächsten Morgen, als das Weihnachtsschwein aufwacht, merkt es, dass es sehr heiss ist. Es macht die Augen auf und sieht ein Meer aus Sand. Wo bin ich bloss gelandet? Da sieht es einen Kaktus und weiss: «Ich bin in der Wüste!» Es sieht sich um und erkennt ein rotes Geschenk im Sand. Und noch eines. Überall liegen Geschenke verteilt. Was für eine Schweinerei! «Wie soll ich das nur schaffen», denkt das Schwein und grunzt verzweifelt. In diesem Moment hört es ein dumpfes Geräusch. Das Schwein dreht sich um und sieht, dass der grosse, grüne Kaktus umgefallen ist. Hinter dem umgefallenen Kaktus steht in einer dichten Sandwolke ein grosses, braunes, haariges Kamel. Es hatte den Kaktus durchgeknabbert, so, dass er umgefallen ist. Das Kamel schaut nun direkt in das verdutzte Gesicht des Weihnachtsschweins. «Hallo, ich bin Karli», sagt das Kamel freundlich. Das Schwein antwortet: «Ich bin das Weihnachtsschwein und bringe allen Tieren auf dem Planeten Grunz ihre Weihnachtsgeschenke. Aber ein heftiger Sturm hat alle Geschenke in die Wüste geweht und nun weiss ich nicht, wie ich sie wieder finden soll.«Ich kann dir helfen», sagt Karli. Das Weihnachtsschwein nimmt Karlis Angebot gerne an und die beiden machen sich auf den Weg.

Dank der Hilfe von Karli konnten sie alle Geschenke wieder finden. Nun ruft das Weihnachtsschwein laut: «Jetzt müssen wir uns aber beeilen, denn die Tiere warten auf ihre Geschenke!» Karli packt die bunten Geschenke auf seine Höcker. «Komm auf meinen Rücken, Karli», sagt das Schwein. «Ich kann nämlich fliegen!» Karli guckt verdutzt und klettert auf den Rücken des Weihnachtsschweins. Dann fliegen sie los. Sie verteilen alle Geschenke an die Tiere und dann fliegen sie zurück an den Nordpol. Das Weihnachtsschwein und Karli wollen im nächsten Jahr wieder die Geschenke verteilen. Und damit Karli nicht friert, strickt ihm das Weihnachtsschwein Höckerwärmer.

Das Weihnachtsschwein spaziert am Abend noch einmal durch den verschneiten Wald. Es denkt an all die anderen Tiere auf dem Planeten Grunz und wie glücklich sie sind. Und es ist besonders stolz auf Karli, das Kamel, das ihm auf seiner Mission geholfen hat, alle Geschenke zu verteilen.Von da an sind Karli und das Weihnachtsschwein unzertrennlich. Sie verteilen jedes Jahr zusammen all die schönen Geschenke an die Tiere auf dem Planeten Grunz. Und sie sind immer froh, wenn alle glücklich sind und Weihnachten gemeinsam feiern.

Ende.

PS: «Ich schreibe eine Weihnachtsgeschichte!», sagte mein Sohn – et voilà. Enea (10) töpfert gerne, mag Schweine und Kakteen und ist Sammler von Raritäten und Kuriositäten aller Art, insbesondere Schweine, Steine, Muscheln, Münzen, Nussknacker, Räuchermännchen und kleine Dinge. Seit kurzem schreibt er und kollaboriert am liebsten mit Otto Kraz als Illustrator.

PPS: Die #hfab wünscht Ihnen, liebe Leser:innen, von Herzen schöne und besinnliche Advents- und Weihnachtstage.