Pasta. Pesto.

Wie ich diese Zeilen schreibe sitze ich an der Riviera di Levante und bestaune das Meer, die ursprüngliche Küste. Und geniesse dieses gleichermassen einfache wie hervorragende Essen: trofie al pesto genovese. In dem kleinen, unaufgeräumten Ristorante Da Berto weiss man, wie sowas geht. Unbeschreiblich. Haben oder Sein? In diesem Moment ganz klar: sein! Das passt gut zu meinem Blick auf einen etwas exotisch anmutenden Gegenstand der Schulpraxis: die Tugenden.

Tugenden als Anker für Entwicklung?

In unserer Veröffentlichung nutze ich sie als ein Aspekt Entwicklungsorientierter Bildung, als den Gegenstand sozialen Lernens und als grosse Möglichkeit für die Gestaltung demokratischer Schulkultur. Und ich nutze die Soziale Arbeit, jene Profession, die seit Mitte der Neunziger-Jahre in der Schweiz mit der Schule die Kooperation sucht und manchmal findet, als Brennglas. Das Nachdenken über Schulentwicklung rückt auch Fragen danach in den Vordergrund, was in der Schule der Zukunft handlungsorientierend sein soll; nicht nur konzeptionell, sondern konkret im Alltag; der Alltag also als Gegenstand Sozialen Lernens. Das wusste schon Pestalozzi, der die «Jünglinge» in den Armenschulen des 19. Jahrhunderts an «Gemeinsinn» anstatt an «eitles Wissen» gewöhnen wollte.

Auch wenn die Tugenden aus nachvollziehbaren Gründen aus den Pädagogikbüchern verschwunden sind, tun wir vielleicht gut daran, sie wiederzuentdecken und als Basis für ein gutes Zusammenleben neu zu denken. Quasi als Anker für Entwicklung, wie @BinkleBaerbel das auf Twitter kürzlich spannend kommentiert hat. Oder was kommt Ihnen dazu in den Sinn?

Cari saluti della HfaB!