Walter Burk, Co-Herausgeber von «Entwicklungsorientierte Bildung – Paradigmenwechsel», meldet sich sportlich zu Wort!
Erkenntnisse in der Gluthitze Australiens
Es war am 3. April 2005 in Forster, im Ziel des Ironman Australia. Ich hatte eben 3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,195 km Laufen) an der australischen Ostküste absolviert und war als 13. meiner Altersklasse in 10.24 Stunden als «Finisher» eingelaufen. Eigentlich ein Grund, zufrieden und glücklich zu sein. Meine spontane Analyse zeigte jedoch ein anderes Bild: Schwimmen sehr gut, mit der Spitze meiner Altersgruppe aus dem Wasser gekommen, mit dieser die ersten 90 Kilometer auf der Radstrecke mitgehalten, dann zurückgefallen und auf der Marathonstrecke und in der Hitze ziemlich eingebrochen. Mein australischer Freund und Coach, Scott Penny, reagierte in seiner gewohnt sachlichen Art auf meine Unzufriedenheit: «Every time you cross the finish line, you know you can do it better. This motivates you to keep training and get even better.»
Und so war es dann auch – nach kurzer Erholungszeit startete ich motiviert mein Training für den nächsten Ironman. Doch mehr als das: Ich habe diese so trocken formulierte Aussage als meine persönliche Grundhaltung mitgenommen und auch über den Sport hinaus gelebt. Denn nur wenn ein erreichtes Ziel gleichzeitig Start für den Weg zu einem nächsten Ziel ist, bewirkt es Entwicklung. Auch in der Bildung.
Wenn ich mich mit der Erreichung eines Lernziels oder dem Erlangen einer Kompetenz zufriedengebe, hindert das eine Weiterentwicklung. Wenn ich jedoch Potenzial für eine weitere Verbesserung sehe oder mir dies durch Lehrende vermittelt wird, bin ich motiviert, dieses weiter auszuschöpfen. Das hat nicht zu tun mit einem «australischen» System, sondern basiert auf einer persönlichen Werte- und Grundhaltung.
Und eine Einladung
Darüber diskutiere ich gerne am 11. Mai 2022 an unserer Online-Veranstaltung zum Thema entwicklungsorientierte Bildung. Jetzt kostenlos anmelden!
Herzliche Grüsse von der HfaB!
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